Im Oktober 2016 präsentierten wir über einen Zeitraum von drei Wochen Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen von Matthias Hollefreund in den Räumlichkeiten der Trafostation Jena. Der im Juni 2015 verstorbene Künstler hinterließ ein umfangreiches Lebenswerk, über welches sein Sohn Johannes Hollefreund – Initiator und Mitbegründer der Gruppe – verfügte. Somit bestand für uns als Kuratorengruppe die Möglichkeit, wichtige Stationen eines Künstlerlebens anhand von ausgewählten Werkgruppen und Texten aufzuarbeiten und in drei Ausstellungs-Zyklen zugänglich zu machen.
1947 in Gera geboren, in West-Berlin Malerei studiert und anschließend vor allem dort künstlerisch tätig, sammelte Matthias Hollefreund Inspirationen in einer Metropole im stetigen Umbruch und verarbeitete diese in Bild und Text. Es entstanden Werke zwischen altmeisterlicher Beherrschung des künstlerischen Handwerks und gedankenvollen, poetischen Abstraktionen sowie kunsttheoretische Manifeste in schriftlicher Form.
Aus einer Schaffensperiode von 1974 bis 2014 wurden im Rahmen der Ausstellung Arbeiten gezeigt, die den Werdegang des Malers nachvollziehbar machten. Unser Anspruch war es, diesen speziellen künstlerischen Arbeits- und Entwicklungsprozess auch hinsichtlich seiner Universalität für einen Künstlerlebenslauf im Allgemeinen zu untersuchen. Hierfür wurden besonders die Umstände der Ausbildung, die Beeinflussung durch andere Maler, der künstlerische Zeitgeist und die Entwicklung eines eigenen Stils ins Auge gefasst und gezielt thematisiert.